Doris H. Lehmann


Bildpolemischer Künstlerstreit

Von Leonbruno bis Hogarth


Hardcover, Fadenheftung, 25 x 19 cm,

398 Seiten, 113 Abbildungen

ISBN 978-3-942919-05-0

Die Printausgabe erscheint in wenigen Tagen


Das E-Book zu dieser Publikation ist auf arthistoricum.net erschienen (Open Access):

https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1441

Bilder waren in der Neuzeit eigenständig streitfähig. Diesen Nachweis erbringt die erste Überblicksstudie zu der Frage, wie von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert bildende Künstler ihre persönlich aufgefassten Differenzen mit und im Kunstwerk verhandelten. Die neue Perspektive auf die Forschungslücke zwischen den vielfältigen Auseinandersetzungen über Kunst (Paragone, Agon, Aemulatio, Subversion) zeigt anhand belegter Fallbeispiele systematisch und gattungsübergreifend das Spektrum und die Besonderheiten spezifisch bildkünstlerischer Streitstrategien auf. Erschlossen werden neben einer eigenen Ikonographie die Orte, Medien, Adressaten und Öffentlichkeiten von Künstlerstreitigkeiten.


Neben neuen Lesarten, die bislang übersehene Bildpolemiken in ihren jeweiligen Kontexten erschließen, werden Quellen und Forschungsstände einer Revision unterzogen und damit tradierte, aber moderne Sehgewohnheiten dekonstruiert. Grundlegend werden Begriffe wie Künstlerstreit und Bildpasquinade definiert, Konstanten und Varianten innerhalb der bildsprachlichen Entwicklungen veranschaulicht und Kategorien von Streitstrategien gebildet. Im Abgleich mit dem populären kunstliterarisch geformten Image vom streitenden Künstler werden erstmalig die Wechselwirkungen zwischen fiktiven und realen Handlungen nachvollziehbar aufgezeigt. Damit bietet die Untersuchung überraschende Erkenntnisse über den Stellenwert von Bildern als repräsentative Beiträge zur Künstlersozialgeschichte.


Der Schwerpunkt der Untersuchung ist italienischen Fallbeispielen gewidmet, darüber hinaus werden Aspekte des Kulturtransfers ebenso wie Reflexionen der Künstler auf der Metaebene einbezogen. Das kreative Potenzial so prominenter Streiter wie Federico Zuccari und Giambattista Piranesi wird mit neuem Blick auf Bilddetails ebenso verdeutlicht wie die Innovationen weniger bekannter Künstler und die Bedeutung verlorener Werke von Daniele da Volterra bis hin zu Lelio Orsi.


Dieser Band präsentiert die Ergebnisse des DFG-Projekts Streitstrategien bildender Künstler in der Neuzeit.

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